Der Bibliothekssaal von Kloster Schussenried gilt als eines der größten Meisterwerke des oberschwäbischen Rokokos. Entstanden zwischen 1757 und 1767 sollte er als „armarium“, als geistige Waffenkammer bei der Verteidigung des Glaubens dienen. Basis war die Bibliothek in den Wandschränken.

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Die schräg gestellten Türme der Stiftskirche von Bad Waldsee sind im Kirchenbau einmalig und deshalb leicht zu erkennen. Sie entstanden um 1765 als letzter Teil der Barockisierung der ursprünglich gotischen Kirche. Die geniale Idee hatte Johann Jakob Emele (1707–1780), der sonst als Baumeister für das Reichsstift Schussenried tätig war.

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Dominikus Zimmermann hat mit dieser Kirche, die 1729 geweiht wurde, sein erstes, zukunftsweisendes Meisterwerk geschaffen. Eigentlich hatte er nur einen Auftrag als Stuckateur, aber als der Baumeister plötzlich verstarb, war er zur rechten Zeit am rechten Ort.

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Kloster Habsthal stammt aus dem Mittelalter, was man ihm heute nicht mehr ansieht. Im 18. Jahrhundert mussten die Schwestern den gesamten Komplex erneuern, weil er im 30-jährigen Krieg stark gelitten hatte. Und nun sparten sie nicht und holten als Stuckateur einen Star wie Joseph Anton Feuchtmayer, der auch die berühmte Klosterkirche Birnau gestaltet hat.
Heute ist Habsthal ein Kloster der Benediktinerinnen, das offiziell zur Abtei Muri-Gries in Bozen gehört.

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Wie alle Kirchen, die St. Martin geweiht sind, ist auch die Pfarrkirche in Aulendorf sicher mehr als 1000 Jahre alt. Charakteristisch für Aulendorf ist die Einheit von Kirche und Schloss. So wie sie zusammengebaut sind, so sorgten die Grafen von Königsegg-Aulendorf auch für eine reiche Ausstattung der Kirche im Laufe der Jahrhunderte.

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Durch ihren hellen Verputz mit den roten Kanten demonstriert die Schlosskirche von Altshausen zweierlei: Zum einen gehörte sie einst dem Deutschen Orden und zum anderen war ihr Architekt Johann Caspar Bagnato (1696–1757).
Der Deutsche Orden war ein Ritterorden, dessen Verwaltung des Gebiets Elsass-Burgund über Jahrhunderte in Altshausen lag. Seit dem 19. Jahrhundert gehört es den Königen und heute den Herzögen von Württemberg.

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wurde 1685 in Wessobrunn geboren. 1716 erwarb er die Bürgerrechte in Landsberg am Lech, wo er ab 1734 im Stadtrat und von 1748 bis 1753 auch Bürgermeister war. Vom Zeitgeschmack überholt und einsam starb er 1766 in Wies bei Steingaden.

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geboren 1731 in Altdorf (heute Weingarten), gestorben 1811 in Guebwiller im Elsass. Er war ein Künstler in der zweiten Reihe, denn er führte keine eigene Werkstatt. Er arbeitete zumeist als Angestellter von Johann Christian Wentzinger aus Freiburg bei dessen Großaufträgen mit. Ein Schicksal, das viele Handwerker im 18. Jahrhundert teilten.
Berühmte Ausnahmen als eigene Werke Sporers sind die Kanzel in Weingarten und die Figuren im Bibliothekssaal in Bad Schussenried.

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geboren 1704 in Bruzella, Tessin, gestorben 1789 Castel San Pietro im Tessin.Pozzi arbeitete ausschließlich zusammen mit dem Architekten Johann Caspar Bagnato bis zu dessen Tod 1757. 1756 zog sich Pozzi in die Heimat zurück, wo er sieben Kinder hatte.

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geboren 1652 in Sameister bei Roßhaupten, gestorben 1717 in Füssen. Als Baumeister, Stuckateur und Freskant war Herkomer ein gesuchter Mann, denn er gehörte zu den ersten, die den neuen barocken Stil beherrschten. Sein umfangreiches Knowhow hatte er sich in Venedig und Rom geholt.

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