Johann Jakob Herkomer

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geboren 1652 in Sameister bei Roßhaupten, gestorben 1717 in Füssen. Als Baumeister, Stuckateur und Freskant war Herkomer ein gesuchter Mann, denn er gehörte zu den ersten, die den neuen barocken Stil beherrschten. Sein umfangreiches Knowhow hatte er sich in Venedig und Rom geholt.

Nach seiner Rückkehr errichtete er 1685 für seine Familie eine Grabkapelle, die sein Bruder gestiftet hatte. Sie erwies sich auch als Werbung für sein Können, so dass Herkomer in der Folge mit Nachfragen überhäuft wurde. So konnte er sich beim Wiederaufbau der Kirchen und Klöster einbringen, die im 30-jährigen Kriege (1618–48) zerstört worden waren.

Herkomer arbeitete hauptsächlich im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben. Neben seiner Hauskapelle gelten das Kloster und die Kirche St. Mang in Füssen als wesentliche Werke. In die Zukunft weisend war vor allem der Bibliothekssaal des Klosters mit seinem ovalen Grundriss. Den übernahm sein Schüler Dominikus Zimmermann in den Kirchen von Steinhausen und der Wies. Außerdem erlernte Zimmermann von Herkomer auch die Technik des Scagliola, bei der es sich um eine komplizierte Einlegearbeit handelt.

In der Kirche St. Martin in Aulendorf entwarf Herkomer 1711 den Stuck, der dann von Matthias Lotter ausgeführt wurde. Dieser Stuck ist einfarbig und von körniger Struktur, die typisch für den Frühbarock ist.