Fidelis Sporer

<<< zurück

geboren 1731 in Altdorf (heute Weingarten), gestorben 1811 in Guebwiller im Elsass. Er war ein Künstler in der zweiten Reihe, denn er führte keine eigene Werkstatt. Er arbeitete zumeist als Angestellter von Johann Christian Wentzinger aus Freiburg bei dessen Großaufträgen mit. Ein Schicksal, das viele Handwerker im 18. Jahrhundert teilten.
Berühmte Ausnahmen als eigene Werke Sporers sind die Kanzel in Weingarten und die Figuren im Bibliothekssaal in Bad Schussenried.

Gute Jahre hatte Sporer zusammen mit Johann Christian Wentzinger an der Kathedrale von St. Gallen. Ab 1757 arbeitet Sporer nach den Entwürfen Wentzingers in Stein und in Holz. Gleichzeitig lernt er die besten Künstler seiner Zeit kennen, wie etwa Joseph Anton Feuchtmayer. Gegen ihn setzt sich Sporer 1762/63 sogar im Wettbewerb für die Kanzel in der Klosterkirche Weingarten durch.

Sein Hauptwerk sind die Figuren im Bibliotheksaal von Kloster Schussenried. Dabei verwertete Sporer mehrere Vorbilder, was damals allgemein akzeptiert wurde und keinesfalls die künstlerische Leistung schmälerte. Ein solches Vorbild aus Italien war der oberitalienische Stuckateur Diego Francesco Carlone – formal und technisch bedeutend für Oberschwaben vor allem während dessen Zeit in Weingarten. Von ihm lernten die Deutschen die „Kunst der Glanzarbeit“, eine Stuck-Technik, die alabasterartige Oberflächen erzeugte …

Stuckdetail aus der Kathedrale in St. Gallen