St. Martin, Aulendorf

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Wie alle Kirchen, die St. Martin geweiht sind, ist auch die Pfarrkirche in Aulendorf sicher mehr als 1000 Jahre alt. Charakteristisch für Aulendorf ist die Einheit von Kirche und Schloss. So wie sie zusammengebaut sind, so sorgten die Grafen von Königsegg-Aulendorf auch für eine reiche Ausstattung der Kirche im Laufe der Jahrhunderte.

Entsprechend dem Thema „Stuck“ beschränken wir uns auf die Stuck-Ausstattung.Im Jahr 1711, als die Decke entstand, orientierte sich ihr Schöpfer, das Allgäuer Multitalent Johann Jakob Herkomer aus Füssen, noch an der Mode des 17. Jahrhunderts. Typisch für diesen Frühbarock ist die Einfarbigkeit in allen Schattierungen von weiß oder grau, sowie streng getrennte Motive und Rosetten. Genau genommen hat Herkomer die Decke nur entworfen, ausgeführt hat sie wohl Mattias Lotter aus Augsburg. Er benutzte eine Stuckmasse, der relativ viel Sand beigemengt wurde, damit sie plastischer wirkt. Bei der letzten Restaurierung hat man den Kontrast noch betont, indem die Motive grau getönt wurden.

Der Stuck in Aulendorf ist insofern exklusiv, als er nicht von der damals allgegenwärtigen Familie Schmuzer aus Wessobrunn stammt, sondern von Herkomer, der seine Prägung in Italien erhielt und wohl deshalb auch eleganter ist.

Innenraum von St. Martin, Aulendorf
Stuckdecke in Aulendorf